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DENK MAL…

Was hilft, ist gut. Ein Spruch aus der Medizin. Anwendbar auch als geistiges Breitbandantibiotikum. Weisheiten zu Ambivalenz gibt es genug. Licht und Schatten. Oder schlechte PR ist auch gut. So mancher Hunderasse wird nachgesagt, sie sei im Prinzip mit nichts einverstanden und kläffe deshalb grundsätzlich erst einmal. In einem Land nördlich der Alpen soll es so sein, dass gern erst einmal nach dem Haar in der Suppe gesucht werde. Ist es gefunden, ist das der Punkt. Ob die Suppe schmeckt, ist Nebensache. Schluss damit. Licht einschalten. Mr.Shakespeare ist der Satz zu verdanken, der das Umgehen von Vielem unter dem Zeichen tiefsten Nachdenkens markiert. Sein oder Nicht Sein…

Universell anwendbar. Auch auf ein ‚Schalte ich jetzt das Licht ein oder nicht‘. Mit der Leichtigkeit im Lebensstil Münchens und einer gewissen Lässigkeit ist das zu lösen. Und es ist doch gut, wenn es hilft und den einen oder anderen Schatten anleuchtet. Die Melange zwischen einem Sieges-Symbol nach gewonnener Schlacht und einer als Mahnung proklamierten Adaption der Kernfrage aus Shakespeare’s Werk macht es nicht einfach mit der Suche nach den Schatten, die da aufzuhellen sind.

Vom 18.Februar bis 17.März 2020 leuchtet im Siegestor in München ein ‚mahnendes Lichtzeichen‘. DESIGN or NO SIGN? – das ist hier, nein, da die Frage. Wenn es hilft, wie gesagt, dann ist es ja gut. Es macht aufmerksam. Und das ist schon mal nicht schlecht. Das mahnende und leuchtende Kunstwerk hat der Konzeptkünstler Jan Kuck realisiert. Im erklärenden Text der MCBW (Munich Creative Business Week): Das Münchner Siegestor setzt ein deutliches Zeichen – und das mit einer tiefgründigen Frage: „DESIGN! or NO SIGN?“ Der Künstler Jan Kuck setzt sich in seinem Werk mit der Verantwortung des Designs für die Gestaltung der Zukunft auseinander. Der Designprozess ist mehr als nur die Gestaltung eines ästhetischen Produktes. Gelungene Gestaltung bedeutet Haltung, sie setzt deutliche Zeichen. An einem Baudenkmal mit hoher gestalterischer Qualität und zeichenhafter Bedeutung spiegelt sich genau dieser Aspekt. Die Neoninstallation entsteht exklusiv für die MCBW 2020 und leuchtet von 18. Februar bis 17. März weit über die Leopoldstraße hinaus.   MCBW 2020 LICHTZEICHEN

Erleuchtende Fortsetzung zwischen dem 7. und 15.März wird das Jan Kuck-Werk mit dem Titel BURNING RIVER sein. Mahnend, klar, in feuerrotem Glanz ab 18 Uhr wird die Isar im Bereich der Praterinsel strahlen. Der Rhein in Flammen, nein, die Isar im roten Licht wird die eine Frage provozieren: ‚What are you burning for“? Auf die Ufermauer der Insel werden Zitate der Zielvorstellungen projiziert, die unter www.the-burning-river.com eingereicht werden können. Abschliessend Zitate von Frau Dr.Silke Klaus, Geschäftsführerin von bayern design, und dem Künstler Jan Kuck

„Die beiden Lichtinstallationen von Jan Kuck zeigen auf, welche Hebelwirkung Design hinter dem rein ästhetischen Ausdrucksfindung entfalten kann und in inwiefern Design einen gesellschaftlichen Diskurs unterstützen kann. Die MCBW schafft den Raum dafür“, sagt Dr. Silke Claus, Geschäftsführerin von bayern design, Veranstalter der MCBW.

„Gestalten bedeutet Verantwortung übernehmen“, sagt der Konzeptkünstler Jan Kuck. „Kunst ist für mich Philosophie, die da ansetzt, wo Worte allein nicht mehr ausreichen, um die wirklich störenden und brennenden Fragen zu stellen.“

Fotos: MCBW