Weder Autos noch Boote mit elektrischem Antrieb sind etwas Neues. Vor so rund einhundert Jahren fiel die Entscheidung zu Gunsten der praktischeren Form- der Fortbewegung mit Hilfe von Verbrennungskraftmaschinen. Anders als bei den Automobilen blieb der Elektroantrieb bei den Wasserfahrzeugen in recht bescheidenen Nischen aber erhalten. Recht bescheiden? Na ja, eher mikroskopisch klein. Romantisch wie die Schiffahrt am Königssee, die mit der Accumulator am 15.Juli 1909 auf Geheiß von Prinzregent Luitpold von Bayern das erste Elektroboot einsetzte. Bescheiden und leise wie die kleinen Elektroboote, die Freizeitkapitäne anmieten können. Und praktisch da, wo mit Strom betriebene Hilfsmotoren für’s Fortkommen sorgen. Mit den ‚großen‘ Antrieben geht es im Bootsbau recht langsam voran. Ein Grund dafür ist wohl der hohe Energiebedarf für zügiges Vorankommen auf dem Wasser. Strom und Strömung haben so ihre Wechselwirkung. Das ist das Stichwort: 2014 wurde in Stockholm die CANDELA Speed Boat Ab gegründet. Ziel des Unternehmens ist, Seen und das Meer von den Nachteilen fossiler Schiffsantriebe zu entlasten, indem der Performance-Vorteil klassischer Antriebe so weit wie möglich verringert wird. Mit dem Modell CANDELA SEVEN ist es gelungen, die Effizienz im Vergleich zu herkömmlichen Booten um gut 80% zu verbessern. Im Vergleich zu anderen e-Booten konnte die Reichweite um den Faktor drei vergrößert werden. Möglich ist das durch den intelligenten und computer-kontrollierten Einsatz von Hydrofoils, die den energieverzehrenden Bootskörper aus dem Wasser heben. Mit dieser Konzeption konnte auch die sehr anspruchsvolle Homologation für den Betrieb des Bootstyps auf den Schweizer Seen erfüllt werden. Und in Stockholm, das nähert sich dann der erwähnten Personen-Schifffahrt auf dem Königssee, wird im kommenden Jahr die CANDELA P 30 den elektrischen Fährbetrieb aufnehmen. 
Visuals: CANDELA AB