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BMW ART JOURNEY…

Die Gewinnerin Lu Yang beendet ihren ersten Reiseabschnitt in Bali / Indonesien. Die Künstlerin zeichnet Mimik und Körperbewegungen balinesischer Tänzerinnen und Tänzer mit Motion Capture Technologie auf. Dabei arbeitet sie mit dem japanischen Tänzer kEnkEn zusammen. BMW Art Journey, Lu Yang auf Bali

Damit sind subtile Details verbunden. Im offiziellen Text von BMW sind sie beschrieben. Statt einer ‚komprimierten‘ Textpassage deshalb der Originaltext, weil das Projekt „Human Machine Reverse Motion Capture Project“ darin umfassend erklärt ist. BMW Art Journey, Lu Yang auf Bali

München/ Bali. Die Gewinnerin der BMW Art Journey Lu Yang (vertreten durch Société, Berlin) beendete den ersten Teil ihrer Reise, auf dem sie von 12. bis 21. Januar 2020 Bali, Indonesien, besuchte. Die in Shanghai lebende Künstlerin ist die achte Preisträgerin der BMW Art Journey, einer Initiative von Art Basel und BMW, um junge Künstler weltweit zu fördern. Das Ziel Lu Yangs ist es, menschliche Nachahmung von Robotern mithilfe von Bewegungen indonesischer, japanischer und indischer Tänzer zu erforschen. BMW Art Journey, Lu Yang auf Bali

 

Lu Yangs BMW Art Journey mit dem Titel „Human Machine Reverse Motion Capture Project” befasst sich damit,in welchem Maße der menschliche Körper trainiert werden kann, um gewöhnliche Bewegungsgrenzen zu überwinden. Dabei untersucht die Künstlerin den Einsatz des menschlichen Körpers in vergangenen sowie heutigen Kulturen. Für ihre Forschung verwendet Lu neueste Digitaltechnologien, unter anderem hochentwickelte Geräte für Motion Capture. Diese erfassen alle Gesten wie Gesichts-, Augen- sowie Fingerbewegungen der Tänzer. Mithilfe dieser hochsensiblen Aufzeichnungsgeräte können selbst beinahe unmerkliche Körperbewegungen als Daten gesammelt und analysiert werden. BMW Art Journey, Lu Yang auf Bali

„Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Kunst und Technologie, denn sowohl Roboter als auch der menschliche Körper agieren als Boten und beide bestehen aus Materie. Im Buddhismus spricht man von der physikalischen Welt als der Welt der Materie. Aus einer Makroperspektive heraus betrachtet gehören Kunst, Kultur, Technologie, Tradition und Moderne alle demselben System an. Diese Art des Denkens schränkt weniger ein,“ so Lu Yang über ihre Arbeit. BMW Art Journey, Lu Yang auf Bali

 

Auf Bali traf Lu traditionelle balinesische Tänzer sowie kEnkEn, einen bekannten japanischen Tänzer aus Tokio. Im balinesischen Tanz werden Bewegungen derart kontrolliert ausgeübt, dass selbst einzelne Fingergelenke getrennt voneinander bewegt werden können. Lu Yang gelang es, eben diese Bewegungen des bekanntenTänzers I Wayan Purwato, der Legong-Tänzerin Ni Kadek Sudarmanti, des Rangda-Tänzers Made Sukadana sowie des Krieger-Tänzers Dewa Putu Selamat Raharja zu erfassen. Die vier verschiedenen, von der Künstlerin aufgezeichneten Bewegungsmuster sind für indonesische Tanztraditionen äußerst charakteristisch. Unterstützt von der Japan Foundation sowie PARCO und dem Unternehmen Akar Media, beide mit Sitz in Tokio, lud Lu zudem den gefeierten jungen Tänzer kEnkEn nach Bali ein. In enger Zusammenarbeit mit ihm gelang es der Künstlerin dort, kEnkEns Mimik und Tanzbewegungen zu erfassen.BMW Art Journey, Lu Yang auf Bali

 

Im Anschluss an ihre BMW Art Journey wird Lu Yang die von ihr gesammelten Daten für ihr künstlerisches Werkverwenden. Bereits seit über zwei Jahren verwendet Lu Motion Capture Technologien. Im Rahmen ihrer BMW Art Journey erhält sie die Möglichkeit, ihre Arbeit weiter zu entwickeln. Aufgrund der technologischen Anforderungen für Lu Yangs BMW Art Journey erwiesen sich die Vorbereitungen als umfangreich, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz neuester Technologien. Eine der größten Herausforderungen stellte dabei die Digitalisierung der kleinsten Gesichts- und Körperregungen dar, für die einebesonders hohe Qualität der Technik erforderlich ist. Hierfür recherchierte Lu Yangs Team einige Monate lang weltweit nach geeigneten Partnern und entschied sich schließlich für eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen „facegood“. Dieses besitzt in China das Patent zur aktuell fortschrittlichsten Technologie für die Erfassung feinster Gesichtsregungen und erlaubt es zudem, Mimik und Körperbewegungdirekt an Ort und Stelle aufzuzeichnen. Darüber hinaus wird „facegood“ die Postproduktion übernehmen sowie virtuelle, digitale und dem Menschen nachempfundene Figuren mit den passenden Bewegungsmustern ausstatten. Für den zweiten Teil ihrer BMW Art Journey wird Lu Yang nach Kerala, Indien, reisen.

Weitere Informationen zur BMW Art Journey erhalten Sie unter: www.bmw-art-journey.com

In Zusammenarbeit mit der Künstlerin wird die Reise von Art Basel und BMW in Publikationen dokumentiert und kann in Echtzeit in digitalen und sozialen Netzwerken verfolgt werden.

Über Lu Yang: Lu Yang (geb. 1984) ist eine in Shanghai lebende Multimedia-Künstlerin. Sie studierte an der China Academy of Arts. In der Subkultur von Anime und Videospielen verankert, umfassen ihre Arbeiten 3D‑Animationsfilme, videospielartige Installationen, Hologramme, Neon, VR undSoftware-Manipulation. Hierbei bezieht sie sich häufig und provokant auf japanische Mangas und Anime. Lu Yangs Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, darunter im Kulturforum, Berlin, Centre Pompidou, Paris, und M Woods, Peking, sowie auf der Shanghai Biennale und der Athen Biennale.

Die BMW Art Journey ist eine 2015 gegründete Initiative von Art Basel und BMW, um aufstrebende Künstler weltweit zu fördern. Seit 2020 wurde der Kreis der Künstler, die sich für die Initiative bewerben können, erweitert. Aufgrund der Verbreitung des neuen Coronavirus, Covid-19, und der damit einher gegangenen Absage der diesjährigen Art Basel in Hongkong, wählte die Jury die BMW Art Journey Shortlist im Rahmen eines digitalen Prozesses aus. Künstler und ihre Galerien waren dazu eingeladen, ihre Bewerbung digital mit einem kurzen Video, das die Arbeitsweise der Künstler zeigt, einzureichen. Zum ersten Mal wurden nicht mehr nur Künstler angesprochen, die von Galerien im Discoveries Sektor der Art Basel in Hongkong präsentiert werden, sondern auch diejenigen, die von ausstellenden Galerien vertreten werden, welche vor weniger als zehn Jahren gegründet wurden.

Fotos: BMW AG / Kulturmanagement / Leitung: Prof.Dr.Thomas Girst