Frau Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, dürfte sich verwundert zeigen. Das Neue Bauhaus Europa, ohnehin von gebremster Begeisterung begleitet, soll beispielgebend für die Neugestaltung eines europäischen Zuhause sein. Die Verlautbarung von Frau Klara Geywitz zum Wohnungsbau in Deutschland weckt die Vermutung, dass sich das Neu lediglich auf den Herstellungstermin, eher wohl nicht auf neue Konzepte im Wohnungsbau beziehen dürfte. Nach zig-Jahren davon zu sprechen, dass nun schnell neuer Wohnraum benötigt würde, nun, das ist der Frau Ministerin Geywitz nicht anzulasten. Im Prinzip hat sie ja recht. Die vorherige Regierung hat das Thema gewissenhaft und für bestimmte Kreise gewinnbringend verdrängt. Die neue Regierung hat eine Offensive im Wohnbau geplant. Die Aussage, dass zur Prozessbeschleunigung Modelle für serielles Bauen gestartet werden sollen, weckt allerdings Erinnerungen an gestern und vorgestern, als aus gleichen Gründen Zweck-Silos aufgestellt worden waren. In bestimmten Regionen nennt man sie Plattenbau, anderswo wurden sie genauso gebaut, nur netter genannt. Deutschland’s Wohnbau-Architektur ist nun wirklich nicht von ‚Neuen Bauhaus Gedanken‘ geprägt. Erbe vielleicht eines mit dem ‚Alten Bauhaus‘ verbundenen Denkens, seriell uniforme Beherbergungsstätten für Wohnungssuchende aufzustellen. So ist zu befürchten, dass neue Bau-Quader die bestehende bedrückende und einfallslose Monotonie verstärken dürften. 400 000 Wohnungen werden pro Jahr benötigt. Die Frau Ministerin bezeichnet das als langfristige Aufgabe. Vielleicht bleibt ihr die Zeit, sich in anderen Ländern Europas umzusehen, wie das Problem gelöst werden kann. Es ließe sich viel Lärm um rückwärtsgewandte Konzeptionen vermeiden. Da hilft auch die Verlockung wenig, dass mit seriellem Bauen der Baulärm verringert werden könnte…