ALDO ROSSI. L’ARCHITETTO E LE CITTÀ

Einen Poeten, der an die Architektur ausgeliehen wurde, so bezeichnete Ada Lousie Huxtable, Pritzker Price Jurymitglied 1990, den einzigartigen und genialen Aldo Rossi. Sein Hauptinteresse galt den Städten. 1966 veröffentlichte er sein Buch The architecture of the city, das bis heute ein Klassiker der Architektur-Literatur ist. Aldo Rossi trug dazu bei, dem Organismus und dem Wesen der Städte wieder Leben zu geben. Er stellte sich gegen das ausufernde autogerechte Bauen. Statt dessen  plädierte er für die Stadt als gebautes Archiv des kollektives Gedächtnisses. Den Planern der Städte für Autos attestierte er mangelnde Sensibilität gegenüber den atmosphärischen Gehalten und Ignoranz gegenüber historischer Entwicklung. Funktionalismus war für ihn gleichbedeutend mit Missachtung der Geschichtlichkeit des Lebens in seinem Ganzen. Seine Architektur als Ziel seiner Theorie der bau-künstlerischen Gestaltung war die der Symbolik der Formen, Aufforderung und Angebot, sich auf identitätsstiftende Imagination einzulassen. Das Credo von Form, die der Funktion folge, konfrontierte er mit seiner Überzeugung, dass die Stadtbewohner den historischen Kontext spüren sollen und sich so mit dem Ort identifizieren.

In der ‘Stadt der Städte’, stellt MAXXI, das Museo nazionale delle arti del XXI secolo, über 800 Zeichnungen, Skizzen, Bilder und Dokumente des Lebenswerks von Aldo Rossi vor. In einer überragenden Ausstellung, die ihn als bewundertes, anerkanntes und einzigartiges Genie der Architektur zelebriert. Hoffentlich ist bis zum Ende der Ausstellung am 17.Oktober 2021 ein Besuch in Rom möglich.

Die Bilder und Illustrationen wurden vom Museo nazionale delle arti del XXI secolo in Rom zur Verfügung gestellt. Titelbild: Poltrona Parigi, Courtesy Unifor