dann kommt neuerdings die neue Kollektion für den modernen Mann. Sakkos, Hosen, Hemden und Socken im Packet. Aufmachen. Aussuchen. Womöglich probieren. Vielleicht keimt da etwas auf – das dumpfe Gefühl, dass zwischen Scheitel und Sohle irgendwie alles schon mal da war und selbst das Dagewesene von Gentleman-Darstellern oder Internet-Trend-Settern im Rahmen ihrer gefühlten Deutungshoheit nur wiedergekaut wird. Wieder einpacken. Zukleben. Und wieder klingelt der Postman…
Auf die eine oder andere Weise ist ja nun jeder auf der Suche. Auch nach seinem Stil. Wenn man den Satz ‚Kleider machen Leute’ sehr wörtlich nehmen wollte- gelegentlich verkaufen die Salzburger Festspiele aus dem Fundus, was vorher auf der Bühne getragen worden ist. Am 10. Februar war der Termin in diesem Jahr. Es gab ausdrucksstarke Stücke. Sehr individuell, möglicherweise nicht zu jedem Anlass passend. Aber es gibt Alternativen. Für jene, die Kleidung nicht als trend-affine Uniform betrachten. Oder sich ihren Style nicht von einem Internet-Avatar aufdrängen lassen wollen. SLOW-WEAR als Antidot. Gunnar Berendson hat über Jahre nach Herstellern gesucht, die noch Wert auf handwerkliche Tradition und auf bestes Material legen. Vor Kurzem hat er das Projekt seestrasse7 gestartet. Das Geschäft nicht weit von Salzburg am Chiemsee. Oder ganz nah im Internet: www.seestrasse7.de.
WD