Das Schöne an Neugier ist das Dazu-Lernen. Das Eine oder Andere verliert sich wieder. Hält man die Augen offen, lassen sich unbekannte oder anders gesehene Zusammenhänge neu verknüpfen. Künstler und Kreative tun das. Ob sie nun kreativ sind, weil sie dem folgen- oder ob ihre Bereitschaft zu Neugier sie zu Kreativen machte – im Kern unerheblich. Die Neugier hilft dabei, die Filter der Wahrnehmung zu aktualisieren. Die eigenen. Und durch das Weiter-Erzählen von Gesehenem und Erlebtem dieses Filter-Update bei anderen zu aktivieren. So fing diese Geschichte auch an. Mit ein paar Fotos von La Serenita, eine Kollektion von Glas-Kunstwerken. Auf der nach oben offenen Neugier-Skala noch kein besonderer Ausschlag. Murano – wo sonst als dort sollte ein Glaskunstwerk entstehen? Nur, wie passt jetzt Montreal dazu? Die Künstlerin Amel Chamandy sieht das als Verbindung zwischen einer über Jahrhunderte gewachsenen Tradition und ihrer Inspiration aus dem Heute ihrer Arbeit – in Montreal. Schritt für Schritt wird aus der überschaubaren Nachricht von Glaskunst eine Geschichte über eine Frau, die mit, von und vor allem für Kunst lebt. Unter Anderem in Gremien ihrer Heimat für die Förderung von Kunst eintritt und dafür wirbt, dass künstlerisches Schaffen mit größerer Aufmerksamkeit und mehr Hingabe gewürdigt werden sollte. Zitat: ‚A successful and sustainable artistic community is something that requires support, opportunity and a world class program. Education, workspace, awareness and a stage are all required. Like Aladdin, let us lift a lamp and open a golden door to allow Art and Montréal to flourish freely together.’ Was lernt man? Nicht nur wir hier in Old Europe reiben uns gelegentich an Aladdin’s Wunderlampe die Finger wund. Wenn aber immer mehr den Kern der Botschaft verbreiten, dann sollte doch irgendwann ein Licht aufgehen….
WD
Mehr zu Amel Chamandy, Ihrer Arbeit und ihrer Galerie: http://www.galerienuedge.com
Fotos: Galerienuedge
